Erforscher der Hieroglyphen

Athanasius Kirchner

Der koptisch sprechende Jesuit Athanasius Kirchner veröffentlichte 1636 die erste koptische Grammatik “prodromus coptus sive aegyptiacus”. Er stellt fest, dass die meisten altägyptischen Namen mit dem Koptischen verwandt sind und betrachtete die koptische Sprache und Schrift als “Überrest” der Hieroglyphen und bezeichnete das Koptische als “kursive Hieroglyphen”.

Abbé Barthélemy

Abbé Barthélemy lebte von 1716 bis 1795. Er erkannte, dass die Namen der Pharaonen jeweils in Kartuschen geschrieben wurden. Weiterhin betonte er wie Kirchner die Verbindung vom Koptischen und den Hieroglyphen.

Carsten Niebuhr

Carsten Niebuhr, aus der Nähe von Cuxhaven, erstellte am erfolgreichsten die genauesten Kopien von Denkmälern. Seine Abschriften von Persepolis ermöglichten beispielsweise die Entzifferung der Keilschrift. Nachdem Niebuhr auch in Ägypten war, erstellte er als erster eine Tabelle der Hieroglyphen, auch wenn diese zunächst nicht ganz vollständig war. Weiterhin stellte Niebuhr 1761 fest, dass die Hieroglyphen nur aus einer geringen Anzahl bestehen. Aus dieser Feststellung heraus ergab sich die Vermutung, dass unmöglich ein Zeichen für ein Wort stehen könnte, da es ansonsten nur sehr wenig Wörter geben würde.

Georg Zoëga

Georg Zoëga war ein dänischer Gelehrter und Diplomat (1755-1805). Er lebte in Rom und gab zu seiner zeit den besten Stand über die Erforschung Ägyptens. Sein Werk über die Obelisken, die Kunst, Kultur und Geschichte Ägyptens: “De origine et usu obeliskorum” beinhaltet weiterhin einen Teil der Hieroglyphen. Er kann beweisen, dass die Schriftrichtung immer in die Richtung verläuft, in welche die Tiere, Gestalten oder Menschen blicken. Er vertritt unter anderem die Meinung, dass die Kartuschen ‘religiöse Beschwörungsformeln’ oder Eigennamen beinhalten. Die wohl wichtigste Annahme Georg Zoëgas war, dass einige der Hieroglyphen auch Lautzeichen sein könnten.

Sivestre de Sacy & Åkerbald

Silvestre de Sacy versuchte an Hand des Steins von Rosette den demotischen Text durch einen graphischen Vergleich mit dem griechischen Teil zu deuten. Dieser Versuch schlug allerdings fehl, wonach er seine Aufzeichnungen und bisherigen Studien dem Schweden Åkerbald übergab. Diesem gelang es die demotischen Namen innerhalb von 2 Monaten zu lesen. Eine Erleichterung bzw. einen Vorteil verschafften ihm seine Kenntnisse in der koptischen Sprache. Hierdurch konnte er unter anderem bereits Possessivpronomen im Demotischen erkennen.

Thomas Young

Thomas Young beschäftigte sich ein Jahr lang (1814) mit dem Stein von Rosette. Bis zu seinem Lebensende behauptete er die Hieroglyphen entziffert zu haben und lehnte gleichzeitig die Forschungsergebnisse von Champollion ab. Er ging davon aus, dass das Demotisch eine alphabetische Schrift sein und versucht Wortgruppen des demotischen Teils mit denen des Griechischen Pendants zu erklären. Young postulierte, dass die alte Annahme: Hieroglyphen = Bilderschrift und Demotisch = alphabetische Schrift nicht richtig sein kann, womit er durchaus auf dem richtigen Weg war. Er entzifferte im demotischen und hieroglyphischen Teil Königsnamen und Begriffe, die mehrfach im Text vorkamen. Dabei gelang es ihm jedoch nicht die Struktur der altägyptischen Schrift zu entziffern. Neben diesen oft vorkommenden Termini zeigte er, dass die ägyptische Pluralschreibung durch mehrfache Striche angezeigt wurde.